Klärschlammverwertung

Die Verwertung von Klärschlamm ist für Köln und die Region um Köln eine kommunale Aufgabe. Dafür haben sich die StEB Köln, die Stadtwerke Köln, die Bundesstadt Bonn und weitere Nachbarkommunen zusammengeschlossen. Die gemeinsame Gesellschaft KLAR GmbH wird eine Klärschlammverwertungsanlage in Köln-Merkenich planen, bauen und betreiben.

Mehr als die Hälfte des Klärschlamms stammt aus Köln

Mit der Klärschlammverwertung in Merkenich bleibt die Entsorgung für die Kölner Bevölkerung preiswert. Das geht aber nur, wenn genügend Klärschlamm vorhanden ist. Deshalb steuern zwölf Kooperationsbeteiligte unter dem Dach der KLAR ihren Klärschlamm bei. Von dieser Lösung profitieren am Ende alle, Köln zusätzlich von klimaneutraler Energie.

Nur mit Klärschlamm aus der Region wird es für alle günstig.

Wie muss Klärschlamm in Zukunft entsorgt werden?

Zurzeit wird der Kölner Klärschlamm in den rheinischen Kohlekraftwerken in Hürth und Frechen mitverbrannt. Deutschland steigt in den nächsten Jahren jedoch aus dem Energieträger Kohle aus. Die Möglichkeit, Klärschlamm in Kraftwerken zu verbrennen, fällt daher künftig weg.

Bisher wurde Klärschlamm wegen der enthaltenen Rohstoffe häufig als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt. Das ist aufgrund von Änderungen in der Klärschlammverordnung ab 2029 nicht mehr erlaubt.

Zudem muss in Zukunft der wertvolle Rohstoff Phosphor aus dem Schlamm zurückgewonnen – recycelt – werden.  Auf diesen essenziellen Stoff ist jeder von uns dringend angewiesen. Er spielt nicht nur als Dünger auf den Feldern eine große Rolle, sondern wird auch in der Lebensmittelverarbeitung als Zusatzstoff eingesetzt. Mittelfristig werden die Vorkommen der Mineralien zur Neige gehen, die zur Herstellung von Phosphor notwendig sind. Das Recycling aus Klärschlamm wird daher zwischen 2029 und 2032 schrittweise zur Pflicht.

Klärschlamm produzieren wir alle

Phosphor-Recycling

Phosphor wird aus dem entwässerten Klärschlamm zurückgewonnen. Dafür muss er verbrannt werden oder mit anderen technischen Verfahren vorbehandelt werden. Das endgültige Verfahren und der Standort für ein Phosphor-Recycling sind noch nicht festgelegt. Sie werden in den nächsten Jahren ausgewählt.

Wer ist an der Klärschlammverwertung beteiligt?

Die StEB Köln, die Stadtwerke Köln sowie die Bundesstadt Bonn planen die Klärschlammanlage gemeinsam mit weiteren kommunalen Kläranlagenbetreibern. Die KLAR wird die Anlage bauen und betreiben, wofür sie auf dem bisherigen Kraftwerksgelände von der RheinEnergie ein Grundstück in Erbpacht erhält. Hinter der KLAR stehen ausschließlich kommunale Unternehmen. Die Gesellschaft arbeitet daher nicht gewinn-, sondern kostenorientiert.

Die Anlage ist mehr als nur ein Baustein für die klimaneutrale Energieversorgung in Köln: Durch die interkommunale Zusammenarbeit mehrerer Kläranlagenbetreibender unter dem Dach der KLAR profitieren die Menschen in vielen Städten und Gemeinden im Rheinland künftig von einer sicheren und bezahlbaren Entsorgung ihrer Klärschlämme. Der Großteil des Schlamms stammt weiterhin aus Köln, ein Fünftel aus Bonn und rund 30 Prozent aus Nachbarkommunen.

Die geplante Klärschlammanlage lässt sich zudem sehr wirtschaftlich betreiben: Die verbindliche Festlegung der angelieferten Klärschlammmengen gewährleistet eine Vollauslastung.

Die Idee: mit dem Umland Kosten senken

Gemeinsame Verwertung

Köln kann nur zusammen mit Kommunen aus der Umgebung seinen Klärschlamm günstig verwerten und daraus Energie gewinnen.

Geringe Kosten

Dank der Zusammenarbeit mit den umliegenden Kommunen muss der Klärschlamm nicht aus Köln herausgefahren werden. Dadurch sparen die Kölner*innen viel Geld.

Energie für Köln

Dank der Zulieferung von Klärschlamm aus dem Umland erzeugt die Anlage klimaneutralen Strom und Wärme. Davon profitieren die Menschen und die Wirtschaft im Kölner Norden.